Pokémon ist derzeit so beliebt wie lange nicht mehr. Dank Pokémon GO gibt es viele neue Spieler, die vorher nie für die Pokémon-Spiele zu begeistern waren. Oft liest man daher die Frage, mit welchem Spiel man denn anfangen sollte und darauf gibt es eben keine wirklich richtige Antwort. Natürlich würden die meisten sagen, man sollte ganz am Anfang starten. Doch welche Spiele sind überhaupt der Anfang? Wir nehmen für euch einmal alle Pokémon-Spiele, die in Deutschland offiziell erschienen sind, auseinander und versuchen sie kurz zu beschreiben. Dabei zählen wir nur die deutschen Erscheinungen und die damit verbundenen Daten und Namen. Viel Spaß beim Durchstöbern unserer Liste!

1999:

05.10.1999 – Pokémon Rot/Blau [GB]:

Den Anfang macht die Rote und Blaue Edition, die am 05.10.1999 auf dem Gameboy in Deutschland erschien. Als Starter-Pokémon hatten wir die Wahl aus Glumander, Bisasam und Schiggy. Der Pokédex umfasste die Pokémon mit der Nummer 1-151, wobei Bisasam die #1 und Mew die #151 war. Besonders beliebt waren natürlich die Legendären Pokémon Arktos (Flug-Eis), Zapdos (Flug-Elektro), Lavados (Flug-Feuer), Mewtu und Mew (Psycho). Es begann in Deutschland ein nie da gewesener Hype um einen Anime und dessen Spiel. Ganze Schulklassen waren gefüllt mit Pokémon-Trainern. Es wurde getauscht und gekämpft was das Zeug hielt. Es war der Startschuss einer Spielreihe die bis heute anhält. Als kleinen Bonus gab es den wohl berühmtesten Glitch der Videospielgeschichte. Dank eines Spielfehlers konnte das Pokémon Missingno gefunden werden. Dadurch konntet ihr von jedem Item Unmengen an Kopien erstellen. Doch wenn ihr versucht habt das „Pokémon“ zu fangen, konnte es auch euren Speicherstand zerstören.

19.11.1999 – Pokémon Pikachu:

Dieses kleine Gerät war am ehesten mit einem Tamagotchi zu vergleichen. Es war also eine art Digitales Haustier. Dank des verbauten Schrittzählers, gilt es oft auch als erster Versuch die Spieler nach draußen zu bewegen. Für die gelaufenen Meter bekamen wir Watt. Mit dieser Währung konnten wir unser Pikachu glücklich machen oder an Gewinnspielen teilnehmen, um noch mehr Watt zu gewinnen. Die wohl beste Funktion des Gerätes, war aber wohl die Uhr-Anzeige. Zwar gab es das Gerät nur auf Englisch (und den damit verbundenen PM/AM Zeitformat), doch in den Zeiten wo es noch kaum Handys gab, war diese Uhr oft nützlich. Der Wecker war ein kleiner Bonus.

2000:

07.04.2000 – Pokémon Stadium [N64]:

Pokémon Rot und Blau verkauften sich wie geschnitten Brot und die N64 war das neuste Flaggschiff von Nintendo. Was lag also näher als ein Pokémon-Spiel für die Heimkonsole? Mit Pokémon Stadium brachte Nintendo die Pokémon in 3D-Pracht auf den Fernseher. Für viele war alleine schon dies ein Kaufgrund. Das Spiel erlaubte es uns, unsere Pokémon Editionen, dank Adapter, in die N64 zu übertragen. Wir konnten also nicht nur mit unseren gefangenen Taschenmonstern kämpfen, wir konnten genauso unser Gameboy-Spiel auf dem Fernseher weiterspielen. Zu einer Zeit als der Gameboy noch keine Hintergrund-Beleuchtung, keine Farbe (außer man besaß die Color Edition des Gameboys) und keinen Akku besaß, war dies eine begrüßenswerte Option. Die Mini-Spiele und Arena-Herausforderungen rundeten das Spiel ab. Der nächste Verkaufsschlager war geboren.

16.06.2000 – Pokémon Gelb [GB]:

Am 16.06.2000 brachte Nintendo mit der Gelben Edition eine Art Neuauflage der Editionen auf den Gameboy. Der Pokédex, die Gegner und auch die gefundenen Pokémon blieben dieselben. Doch als Starter erhielten wir ein Pikachu und konnten somit nicht mehr frei wählen. Dazu folgte uns Pikachu auf Schritt und Tritt. Damit war Pokémon Gelb etwas näher am Original Anime dran, als Rot und Blau. In der heutigen Zeit sind wir Neuauflagen mit kleinen Änderungen gewohnt, damals war es aber noch etwas ganz besonderes und so gut wie jeder wollte es haben. Zum Test von Pokémon Gelb (Virtual Console)

16.06.2000 – Pokémon Pinball [GB]:

Am selben Tag wie Pokémon Gelb erschien Pokémon Pinball. Nintendo hat ganz klar versucht alles mögliche aus dem Franchise rauszuholen. Die wenigsten haben sich Pokémon Pinball am ersten Tag gekauft. Immerhin erschien doch auch die Gelbe Edition, die deutlich mehr bot als der Pinball Ableger. Doch nach einiger Zeit durfte auch Pokémon Pinball in den meisten Sammlungen nicht fehlen. Immerhin bot das Spiel auch einen gewissen Anreiz. Es musste der Highscore der Freunde geknackt werden! Damals konnten die Punkte zwar nicht Online eingesehen werden, doch auf den Schulhof wurden teilweise ganze Turniere veranstaltet. Kein Wunder das manche Schulen den Gameboy auf ihrem Gelände komplett verboten haben.

15.09.2000 – Pokémon Snap [N64]:

Pokémon Snap, war tatsächlich noch ein weiteres Pokémon-Spiel, dass jeder haben wollte, aber keiner wusste warum eigentlich? Wir fuhren auf einer Schiene und fotografierten Pokémon. Dabei gab es extra Punkte für verschiedene Posen und Gruppen-Fotos. Einige Pokémon tauchten erst auf nachdem wir verschiedene Aktionen ausgelöst haben. Warfen wir einen Stein in die Lava, erschien beispielsweise ein Glurak. Das Spiel lebte von diesen kleinen Geheimnissen und im Jahre 2000 war es für die wenigsten möglich so etwas einfach im Internet nach zu lesen. Selbst dort fand man zu dieser Zeit nicht alle Geheimnisse. Noch immer gibt es viele Mythen und Legenden über dieses Spiel. Vielleicht war dies auch der Grund, warum wir alle dieses Spiel gespielt haben.

08.12.2000 – Pokémon Trading Card Game [GB]:

Damit kommen wir zum fünften und letzen Pokémon-Spiel im Jahre 2000. Inzwischen gab es noch einen zusätzlichen Sammelwahn in Deutschland. Pokémon Sticker und Karten waren überall zu finden. Es wurde gesammelt, getauscht und manchmal auch gekämpft. Das erinnert euch an etwas? Ja dasselbe haben wir ja schon in den Spielen getan! Doch sei es drum, jeder wollte diese Karten und Sticker haben. Nintendo brachte somit dann auch das Pokémon Trading Card Game am 08.12.2000 auf den Gameboy. Es ist in seiner Art einzigartig und sollte den Hype um die Karten noch weiter anfeuern. Zwar verkaufte sich das Spiel sehr gut, doch es wurde nicht ganz das was Nintendo sich erhoffte. Warum sollte man die Karten digital Sammeln, wenn man sie doch in echt haben kann? Damals war dieser Gedanke häufig ein Punkt der gegen den Kauf sprach. Immerhin konnte man für das gesparte Geld ja noch mehr Karten kaufen, oder nicht?