Pokémon Rote, Blaue und Gelbe Edition

Virtual Console – Pokémon: Gelbe Edition – Test / Review

Wer hätte am 27. Februar 1996 gedacht, dass wir 20 Jahre später die Marke Pokémon feiern. An jenem Tag erschien Pokémon Rote und Grüne Edition. Gut nur in Japan, aber im Oktober 1999 – 3 Jahre später, was früher gang und gäbe war – erschien mit Pokémon Rote und Blaue Edition, die ersten Exemplare in Europa. Es folgte eine Dritte spezielle Edition, Pokémon Special Pikachu Edition: Gelbe Edition – um die es hier im Test im Speziellen gehen soll. Im Laufe der Jahre wurde die Marke immer größer, es erschienen mit Silber, Gold, Rubin, Saphir, Diamant & Pearl – nur um mal ein paar genannt zu haben – weitere Editionen. Natürlich durften keine Spin-Offs wie etwa Pokémon Ranger, Pokémon Mystery Dungeon, Pokémon Stadium, Pokémon Rumble und viele mehr fehlen.

Mit 10 Jahren war ich einer der Glücklichen, der beide Editionen erhalten hat. Anschließend durfte ich mich auf den Weg machen, der aller beste Pokémon Trainer zu werden. Gut wäre da nicht das ewige Suchen von Professor Eich und der nervende und blockierende Ich-zeig-dir-wie-man-Pokémon-fängt-Typ. Mit Pokémon Gelbe Edition konnte ich Mitte 2000 endlich mit Pikachu und im späteren Verlauf mit allen ursprünglichen Startern durch die Kanto-Region reisen. Nun erschien zur Feier des Tages, die ursprünglichen Editionen Blau, Rot und Gelb für die Virtual Console.

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Aller Anfang ist schwer!

Wer Pokémon nicht kennt – sollte sich erst einmal schämen – dem sollte ich erstmal erklären, was dies genau ist. Pokémon ist ein Rollenspiel mit runden strategischen Kämpfen. Gekämpft wird mit Pocket Monsters – oder einfach Pokémon genannt. Wir können bis zu sechs Mitglieder im Team haben, ist diese voll, wandern alle anderen auf dem PC. Im Kampf können wir abwechselnd mit dem Gegner unsere Pokémon angreifen lassen, Items einsetzen, das Pokémon wechseln oder fliehen – letzteres gilt nur, wenn wir auf wilde Pokémon treffen. Haben die Taschenmonster ein bestimmtes Level erreicht, erlernen sie eine neue Attacke. Hierbei können Pokémon aber immer nur vier Attacken gleichzeitig besitzen, so müssen wir also eine andere Attacke verlernen oder die neue nicht beibringen.
Damit unser Team stärker wird, können wir es trainieren (Kämpfe austragen), stärkere Pokémon fangen oder mit Freunden tauschen. Letzteres war damals sehr erforderlich, um alle Pokémon erhalten zu können, da einige nur in der jeweiligen Edition vorhanden sind. In der heutigen Zeit mit Internet und der Ei-Zucht in den nachfolgenden Titeln ist dies kein großes Problem mehr. Damals mussten wir noch Freunde anrufen, das Link-Kabel auspacken und unsere Gameboys miteinander verbinden. Ach ja…

Zu Spielbeginn werden wir von Professor Eich begrüßt und anschließend können wir einen von drei Starter-Pokémon wählen. Bisasam, Schiggy oder Glumanda. In der Gelben Edition hingegen erhalten wir Pikachu. Waren wir in der nächsten Stadt und haben Prof. Eichs Paket abgeholt, erhalten wir die Aufgabe die Pokémon Enzyklopädie – kurz Pokédex – zu vervollständigen. Um diese zu komplettieren müssen wir alle 150 Pokémon fangen. Aber um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir alle acht Arenaleiter herausfordern, ihre Orden abknüpfen und uns der Pokémon Liga stellen. Nebenbei besiegen wir auch noch das Team Rocket – Miauz genau!

Pokemon Eich Labor

Der Stärkste gewinnt – oder?

In Kämpfen sollten wir nicht nur nach der Stärke und des Levels der Pokémon acht nehmen, sondern deren Typen beachten. In den ursprünglichen Teilen sind es nur 15 Typen. So sind Elektro-Attacken stark gegen Wasser-Pokémon, aber wiederum schwach gegen Pflanzen- und sogar wirkungslos gegen Boden-Typen. Gerade am Anfang spielt der Typ eine tragische Rolle. Der erste Arenaleiter ist Rocko mit Boden-Pokémon und die zweite Leiterin ist Misty mit Wasser-Pokémon. Haben wir Bisasam gewählt, dürften diese zwei Arenaleiter kein Problem sein, da beide Typen sehr schlecht gegen Pflanzen-Typen aussehen. Glumanda mit dem Typ Feuer hat es da äußerst schwieriger. Das Wasser-Pokémon Schiggy ist ein Mittelweg, zwar können wir mit Hilfe von diesem Rocko schnellst möglich besiegen, haben dafür aber Probleme gegen Misty und vor allem gegen den dritten Leiter Bob mit Elektro-Pokémon.
Mit Hilfe von Raupy können wir das Problem umgehen, indem wir es auf Level 10 trainieren und somit auf Smettbo entwickeln lassen. Gleichzeitig erlernt es die Attacke Konfusion, die ziemlich reinhaut gegen Boden- & Gesteins-Pokémon.

Vertania Wald

Die Gelbe Edition – und ihre Besonderheiten

Mit der Gelben Edition erschien eine spezielle Edition, die einige Dinge verbessern sollte. Gleichzeitig wird der Anime mehr ins Spiel gebracht. Wir erhalten als Starter unser Pikachu, dass sich weigert im Pokéball zu bleiben und uns stattdessen hinterher läuft. Sprechen wir es an, zeigt es uns wie es ihm geht – damals mit einer Sprachausgabe, die natürlich nicht die super Qualität hatte, aber zu 8-Bit Zeiten durchaus beeindruckt hat.

Auch beim Rivalen hat sich was getan. Hat dieser noch das Pokémon gewählt, welches uns im Typ-Vergleich bezwingt, so erhält der Rivale in der Gelben Edition ein Evoli. Dieses kann sich im Laufe der Edition zu Aquana, Flamara und Blitza entwickeln – je nachdem wie viele Kämpfe wir gegen unseren Rivalen gewinnen.
Als Rivalen sind auch Jessie und James mit an Board, die wie im Anime ihre Pokémon Mauzi, Rettan und Smogon in den Kampf schicken. Weitere Anime-Anpassungen, ist das Outfit von Krankenschwester Joy und ein Chaneira neben ihr und die Polizei wurde durch Officer Rocky ersetzt.

In der ursprünglichen Version konnte das Pikachu erst durch Pokémon Stadium Surfer lernen, dies wurde in der Virtual Console Version gestrichen. So kann Pikachu von Anfang an – gut man braucht dazu natürlich immer noch die VM Surfer – lernen. Das besondere daran ist, dass man durch ein Surfer-Pikachu am Surf-Minispiel in Fuchsania City teilnehmen kann.

Die Virtual Console Versionen der Blauen und Roten Edition sind weiterhin in schwarz-weiß gehalten, wohingegen die Gelbe Edition als Gameboy Color Version verfügbar ist. Dies hat den einfachen Grund, dass die Gelbe Edition bereits Gameboy Color Features besaß.

Pokemon Onix
Gameboy
Pokémon: Gelbe Edition
Gameboy Color (Gelbe Edition)

Grafik und Sound

Zwar erschien die Gelbe Edition als Gameboy-Modul, hatte seiner Zeit aber bereits Gameboy Color Features mit an Board. So war die Pokémon Edition seine Zeit voraus und bot die beste Grafik. Müsste man es mit Gameboy Color Standards bewerten, wäre es eins der grafisch-schwächsten Titel. Für die Virtual Console Version wurde die Auflösung der Ur-Versionen auf den 3DS hochskaliert und sieht dadurch nochmal etwas schärfer als damals aus.

Beim Sound darf man nicht mehr so viel erwarten, dabei beeindruckt natürlich die Soundausgabe vom Pikachu in der Gelben Edition am meisten. Natürlich hatte diese an heutige Standards gemessen keine gute Qualität mehr, sorgte damals aber für Gänsehaut-Momente. Wirklich jeder kennt die typische Originale Pokémon Musik und diese darf auch nicht in den VC-Versionen fehlen. Für echte Fans ein echter Genuss, dürfte aber für Neueinsteiger ein echtes Grauen sein.

Orania City

Virtual Console Extras

Alle drei Editionen der Virtual Console kosten 9,99€. Dies dürfte im ersten Moment nach relativ viel aussehen, da gerade Gameboy Color Spiele im eStore 4,99€ kosten. Aber im Gegensatz zu den üblichen Titeln, wurde die Multiplayer-Funktion in Pokémon erhalten und musste an das 3DS angepasst werden. So können wir nun im Kabel-Club (befindet sich in jedem Pokémon Center) ein Virtual Console Fenster öffnen, dass uns Pokémon tauschen und kämpfen lässt – auf der ganzen Welt verteilt. Zusätzlich wird es in Zukunft möglich sein, die Pokémon Bank zu nutzen, um Pokémon der Virtual Console Versionen zu den neuen Editionen Moon & Sun zu tauschen.

Veränderungen im Laufe der Zeit

Im Laufe der Pokémon Ära gab es immer wieder Änderungen am Gameplay, von jeder Generation zur nächsten. Online-Features, Doppelkämpfe, weiblicher Charakter, Pokémon die Items tragen, verschiedene Reiter im Handgepäck oder ein automatisches zerschneiden eines Busches, wenn man es „anspricht“ (VM Zerschneider).

Der Kern der ganzen Spiele blieb immer gleich. Wir sollen der aller beste werden, eine Verbrecher-Organisation bekämpfen, die Pokémon Liga und deren acht Arenaleitern meistern, alle Pokémon sammeln und weiterhin müssen wir uns in rundenbasierten Kämpfen den Gegnern stellen.

Aber auch die Gelbe Edition hat die Pokémon Marke geprägt, so gab es bisher kein Spiel mehr, in dem uns ein Starter-Pokémon aufgezwungen wurde. Außerdem war es bis SoulSilver und HeartGold das einzige Spiel in dem uns unser Pokémon gefolgt ist.

Fazit

Pokémon hat die Kindheit des Einen oder Anderen sicher geprägt. Bei mir war es eben so! Auch Heute kriege ich eine Gänsehaut, wenn ich die Virtual Console an schmeiße und Pokémon Gelbe Edition starte. Hierbei bin ich sogar als Fan mehr überrascht als erwartet. So hätte ich gedacht, dass die Ur-Versionen schlecht gealtert sind. Da Pokémon in den ganzen 20 Jahren immer dem Ursprung treu geblieben ist, ist es genau das Gegenteil. Es macht immer noch einen Heidenspaß durch Kanto zu laufen und das eine oder andere Pokémon zu fangen. Über den Preis lässt sich hier sicher Streiten. Ob die 9,99€ pro Edition gerechtfertigt sind, muss jeder für sich wissen. Sicher hätte man auch ein Komplettpreis mit allen drei Editionen für ca. 20€ anbieten können.

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About Domenik Eichberger

Das NES war meine erste Konsole - bereits mit 5 Jahren. Was habe ich Stunden alleine in Super Mario Bros. und dem unglaublich schweren Nintendo World Cup verbracht. Gleichzeitig habe ich unglaublich viel Zeit in Tetris, Turtles und etwas später Pokémon auf dem Gameboy investiert. Knapp 22 Jahren später, bin ich immer noch von Nintendo begeistert und darf mich als Projektleiter von NKings erfreuen.

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